Fotos unserer gebauten Umwelt werden von Bauherr*innen, Planungsbüros, der Bauindustrie, Zeitschriften, Verbänden, Behörden und vielen mehr für unterschiedliche Zwecke benötigt. Die Bilder, die Architekturfotograf*innen von den realisierten Projekten anfertigen, tragen wesentlich dazu bei, wie das Projekt und damit die Auftraggeber*innen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

Egal ob Innenraumgestaltung, Gebäude oder Stadtteil: Die Haltung derjenigen, die Architekturfotografie beauftragen, drückt sich immer auch in den realisierten Projekten aus. Die Haltung der Fotograf*innen findet ihren entsprechenden Ausdruck in den Bildern und Arbeitsweisen. Beide Selbstverständnisse können gut oder weniger gut zueinander passen. So will die Entscheidung bei der Wahl der passenden Architekturfotograf*innen wohlüberlegt sein.

Viele Auftraggeber*innen arbeiten über Jahre hinweg mit bestimmten Fotograf*innen zusammen, entwickeln sich gemeinsam und bauen über diese Zeit hinweg ein gegenseitiges Verständnis für das Werk des jeweils anderen auf. In anderen Fällen wählen die Büros für einzelne Projekte gezielt Fotograf*innen aus, weil sie deren spezifische Bildsprache für dieses Projekt als besonders angemessen empfinden oder weil sie sich von verschiedenen Positionen überraschen lassen wollen.

Wie die meisten gestalterisch tätigen und kreativen Menschen, verfolgen viele Architekturfotograf*innen eine bestimmte Idee. Sie muss dabei nicht immer formal sein. Eine solche Idee der eigenen Arbeit umfasst die Herangehensweise an den gesamten Prozess der Fotoproduktion, die Art und Weise der Kommunikation und nicht zuletzt auch den eigenen fotografischen Ausdruck. Wo manche über Jahre hinweg eine stringente Linie verfolgen und sich sukzessive entwickeln, suchen andere stets aufs Neue das Experiment, agieren frei und inszenieren spielerisch. Die Bandbreite ist groß.

Einige Architekturfotograf*innen haben sich auf bestimmte Themenfelder spezialisiert, sind Fachleute für Innenräume, bestimmte Bauaufgaben und Aufnahmetechniken oder haben sich eine gesonderte Expertise erarbeitet – etwa bei Projekten, die einer speziellen Geheimhaltung oder Sicherheit bedürfen. Bei der Vorbereitung und Abwicklung der Fotoproduktion ist auch das Wissen im Umgang mit Nutzungsrechten und den Rechten Dritter entscheidend.

Ist in der Folge der Baufertigstellung und der abgeschlossenen Fotoproduktion eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit anvisiert, können auch die kommunikativen Fähigkeiten oder die bestehenden Kontakte der Fotograf*innen zu bestimmten Medien ein Faktor bei der Wahl der Architekturfotograf*innen sein. Versierte Architekturfotograf*innen sind zumeist eng mit der Verlags- und Architekturszene verbunden, sodass sie zur Verbreitung der Fotografien in architekturrelevanten Publikationen unterstützend tätig sein können. So können die von den Auftraggeber*innen angestrebte ästhetische Anmutung der Bilder oder schlicht die der örtlichen Nähe ausschlaggebend für die Entscheidung sein, mit wem die Fotos gemacht werden.

Unabhängig davon, für welchen Zweck Auftraggeber*innen die Bilder benötigen, wenn der Austausch über Intention und Verwendung der Fotografien früh beginnt, kann auch die Zusammenarbeit gelingen.

Je harmonischer und zielgerichteter Auftraggeber*innen und Architekturfotograf*innen als Team agieren, desto besser wird das Ergebnis werden.

Eine gute Übersicht der auf Architektur spezialisierten Fotograf*innen finden Sie auf dieser Seite unter der Rubrik Mitglieder.

Dieser Text ist Bestandteil der vom BVAF heraugsgegbenen Broschüre " Architekturfotografie – eine Handreichung, die Sie sich HIER komplett herunterladen können.

© Paul Kolling

© Paul Kolling


Zurück Veröffentlicht am 17.04.2024 in Mitteilungen